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Halt! Bevor Du Wildfleisch grillst. Lese diese 4 Fakten

Aktualisiert: 13. Okt. 2022


Rehkeule vom Smoker
Fotografie: photoart Food- und Werbefotografie

1. Aus dem Wald auf den Teller.

Die Verarbeitung und Veredelung Deines Wildfleisch Cuts ist alles andere als wild: Sie unterliegt genauso wie die konven-tionelle Fleischproduktion den strengen Vorgaben nach dem EU-Hygienerecht. In Deutschland darf nicht jeder Mensch jagen und Wildfleisch in den Verkehr bringen. Vielmehr sollten die Personen geschult sein, um unter anderem bereits vor Ort eine erste Begutachtung des geschossenen Wildes vornehmen zu können. Alle Wildtierkörper müssen der amtlichen Fleischuntersuchung vorgelegt werden. Für Wildschweine gilt zusätzlich eine Untersuchungspflicht auf Trichinen. Importiertes Wildbret aus Drittländern muss selbstverständlich tierärztlich untersucht und als genusstauglich ausgewiesen sein.


"Wildfleisch unterliegt strengen Vorgaben nach dem EU-Hygienerecht."

2. Direktvermarktung vom Jäger.

Für die Direktvermarkung gelten nationale Sonderregelungen. Grundsätzlich alle Personen, die sich mit Veränderungen des Wildes sowie den hygienischen Anforderungen im Umgang mit Wildfleisch auskennen dürfen kleinere Mengen an Wild im Haarkleid oder Federkleid sowie Wildbret an Privatkunden, Einzelhandel oder Gaststätten abgegeben. Dies sind in der Regel Jägerinnen und Jäger. Eine Fleischuntersuchung kann entfallen, wenn das Wildbret im eigenen Haushalt verwendet oder in kleinen Mengen unmittelbar an die Privatkundinnen und Kunden oder auch naheliegende Gast- oder Verkaufsstätten abgegeben wird.


3. Wildfleisch ist Saisonware.

Für Wildtiere gibt es nationale und bundeslandspezifische Richtlinien. Diese Vorgaben regeln beispielsweise die Jagdzeit aber genauso auch die individuellen Schonzeiten. Einen aktuellen Überblick bietet die Webseite schonzeiten.de . Davon losgelöst ist Wildfleisch das ganze Jahr über als Tiefkühlware im Handel erhältlich. So bieten wir unsere Wildfleisch-Burger und Bratwürstchen schockgefroren und für den bundesweiten Versand an. Wer indes Frischware aus regionalen und heimischen Revieren genießen will, wendet sich am besten an Jägerinnen und Jäger, das Forstamt oder die qualifizierte Fachmetzgerei, wie die Metzgerei Lotter "Oberpfalz-Beef".

Ihr kennt keine Jägerinnen und Jäger? Kein Problem, die Smartphone-App des Bremer Startups WALDFLEISCH GmbH bietet einen digitalen Marktplatz auf dem ihr viele Direktvermarkter aus der Region treffen und deren saisonale Angebot erwerben könnt! Gut erhältlich sind in der Regel Reh, Hirsch und Wildschwein.


"Frisches, regionales Wild ist Saisonware, da für Wildtiere individuelle Jagdzeiten festgelegt worden sind."

4. Wild lebt nicht immer wild.

Im Handel werdet ihr auch auf Wildfleisch aus Gatterhaltung treffen. Dieses sogenannte Gehegewild entstammt einer landwirtschaftlichen also im Grunde industriellen Wildtier-Haltung. Typisches Zucht-Wild sind Bison, Rotwild, Damwild oder Wildschwein. Das Fleisch dieses Gatterwild ist häufig fettreicher und unterscheidet sich auch geschmacklich von dem wildlebender Tiere. Gatterwild ist nicht immer und überall konsequent als solches gekennzeichnet.


Persönliche Meinung: Unabhängig von den geschmacklichen Unterschieden; Die landwirtschaftliche Zucht und Vermarktung von Wildfleisch entspricht nicht unserem Verständnis von Nachhaltigkeit, Regionalität und Tierwohl. Warum? Bei der landwirtschaftlichen Wildtierzucht werden Lebewesen einzig und allein für den Verzehr gezüchtet und als "globale" Konsumware in den Verkehr gebracht (bspw. Neuseeland, Osteuropa). Für uns ist regionales Wildfleisch oder Wildbret alternativlos und das edelste Fleisch, dass man in Deutschland konsumieren kann.


Quellen: Gerald Rimbach, Jennifer Möhring, Helmut F. Erbersdobler: Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger, Springer, 2010, ISBN 9783642044854, S. 72; https://www.wildhalter-sachsen.de/pages/index.php ; https://www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/tier/000790/ ; https://www.wald-rlp.de/de/nutzen/wild-jagd/hygiene-bei-wildfleisch/ ; RBB Artikel, 2011: "Wildfleisch im Vergleich" ;


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